Umgang miteinander

 Vorwort

Auch die Grundschule wird von Konflikten und Gewalt nicht verschont. Wenngleich das Ausmaß im Vergleich zu anderen Schulformen (noch) geringer ist, so stellt Gewalt in ihren vielschichtigen Erscheinungsformen (verbale Grenzüberschreitung, Ausgrenzung, Drohungen, Erpressungen, Mobbing oder körperliche Gewaltanwendungen) auch hier ein ernstzunehmendes Problem dar.

Da es für uns ist es das Wichtigste ist, dass sich unsere SchülerInnen in unserer Schule wohl und sicher fühlen, haben wir ein Konzept zur Gewaltprävention erstellt, welches es unseren SchülerInnen ermöglicht, Verhaltensweisen für ein respektvolles und freundliches Miteinander zu erlernen. Unser Ziel ist es, dass unsere SchülerInnen durch die von uns erarbeiteten Maßnahmen in der Lage sind, eine Konfliktkompetenz zu erwerben, die sie zu einem gewaltfreien und respektvollen Umgang miteinander befähigt und sie im Umgang mit Konflikten und Gewalt stark macht. Des Weiteren sollen die Kinder dazu erzogen werden Regeln einzuhalten, die für das gemeinsame Leben in der Schule notwendig sind. Das Gewaltpräventionskonzept soll uns helfen, ein geregeltes und friedliches Miteinander im Schulalltag zu gewährleisten, in dem sich alle wohl fühlen und wo ein Klima der Sicherheit und Anerkennung geschaffen wird, in dem Lernen gelingen kann. 

Um das Ausmaß von Gewalt an unserer Schule möglichst gering zu halten, umfassen die Präventionsmaßnahmen im Bereich Gewalt mehrere Bereiche, die miteinander verzahnt sind und aufeinander aufbauen:

  • Unsere „Goldenen Regeln“
  • Streitschlichter

 

 Die „Goldenen Regeln“

1. Ich bin freundlich.

2. Ich bin leise und höre gut zu.

3. Ich melde mich, wenn ich etwas sagen oder fragen möchte.

4. Ich nehme ernst, was meine Lehrer mir sagen.

Diese „ Goldenen Regeln“ werden bereits in Jahrgang 1 eingeübt und geben das Zielverhalten vor. In ihnen ist festgelegt, von welcher Qualität Verhaltensweisen sein sollen, damit freundliches und friedliches Miteinander möglich ist. Sie werden jedes Jahr intensiv mit den Klassen besprochen und sind Bestandteil des Schulplaners.

 

Streitschlichter

Ein weiterer fester Bestandteil unseres Präventionskonzeptes ist die Konfliktlösung in der Schule durch „Streitschlichter“ (auch: „Schülermediatoren“). Das Etablieren der Streitschlichter zielt vor allem auf das Erlernen von aggressionsfreien Konfliktlösungsstrategien ab. Darüber hinaus soll die Ausbildung der Schülermediatoren zu einer Verbesserung des allgemeinen Schulklimas durch Verringerung von Konflikten zwischen den SchülerInnen beitragen. Unsere Streitschlichter werden von ein bis zwei Lehrkräften ausgebildet und betreut. 

Die Ausbildung der Streitschlichter erfolgt im Rahmen einer AG, die jeweils im 2. Schulhalbjahr mit SchülerInnen der 3. Klassen durchgeführt wird. Interessierte Schüler und Schülerinnen treffen sich jeden Dienstag in der 5. Stunde, um als Streitschlichter ausgebildet zu werden. 

Derzeit wird die AG von Frau Free angeboten.

Während ihrer Ausbildung lernen die SchülerInnen anhand vielfältiger praktischer Übungen das gute Zuhören, die richtige Gesprächsführung, das Benennen, Erkennen und Vergleichen von Gefühlen kennen. Sie erfahren aber auch, was „Ich-Botschaften“ sind und wie man diese anwendet. Sie agieren miteinander und erproben in Rollenspielen das Schlichten von Streitsituationen und das Lösen von Konflikten nach einem ritualisierten Mediationsverfahren („Friedensbrücke“).

Die Ausbildung endet nach einem halben Jahr, danach beginnt der eigentliche Einsatz als Streitschlichter. Nach ihrer Ausbildung haben in jeder großen Pause zwei Streitschlichter „Dienst“ auf dem Schulhof und helfen, Streitigkeiten zu lösen. Die diensthabenden Streitschlichter sind durch ihre orangefarbenen Warnwesten für alle gut erkennbar.

Bei einem Konflikt bieten die Streitschlichter ihre Hilfe an oder die Streitenden kommen auf die Streitschlichter zu und bitten um Hilfe bei der Lösung des Konfliktes. Anhand der „Friedensbrücke“ unterstützen die Streitschlichter die Streitparteien bei der Erarbeitung einer kooperativen und konstruktiven Konfliktlösung. Dabei werden mit der Streitschlichtung Lösungen angestrebt, bei denen es keine Verlierer gibt. Basierend auf dem Gedankengut zur gewaltfreien Konfliktlösung sollen beide Seiten in der Sache und auch auf der Beziehungsebene gewinnen. Sowohl die Inanspruchnahme der Streitschlichtung als auch die Annahme des Ergebnisses ist freiwillig.

Für unsere Lehrkräfte resultiert aus dem Streitschlichterkonzept eine Entlastung in Bezug auf die Regelung von Schülerkonflikten, denn die SchülerInnen übernehmen mehr Verantwortung. Damit verbunden ist die Hoffnung, dass langfristig Einstellungen und Fähigkeiten zu einer gewaltfreien Lösung von Konflikten bei allen am Schulleben Beteiligten verankert werden.